Der erste Eindruck: Das Bewerbungsanschreiben

Von | 15. Mai 2016

Personaler entscheiden oft in Sekunden, ob ein Bewerber in Frage kommt oder sofort abgelehnt wird. Dabei beeinflussen weder der Lebenslauf noch Zeugnisse die Entscheidung. Bei der großen Zahl an Bewerbern entscheidet oftmals der erste Eindruck. Deshalb greifen immer mehr Bewerber zu einem ausführlichen Bewerbungsschreiben, welcher für Personaler oftmals die einzige Entscheidungsgrundlage ist und damit noch vor dem Deckblatt und dem Lebenslauf eingeordnet wird. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der optimalen Gliederung und Umsetzung eines Bewerbungsanschreibens.

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Absender und Datum

Zwar werden Formalitäten oftmals unterschätzt, jedoch sortieren Recruiter nicht sorgfältig angefertigte Bewerbungen schnell aus, da „Schlampigkeit“ nicht zu den erstrebenswerten Eigenschaften eines neuen Mitarbeiters zählt. Daher ist es wichtig, sowohl den Empfänger als auch den Absender inklusive Kontaktdaten sowie dem Datum anzugeben.

Betreffzeile

Es folgt eine kurze Beschreibung des Anschreibens, um dem Personaler den Einstieg zu erleichtern. Folgendes reicht vollkommen aus: „Bewerbung zum Projektleiter X“

Anrede

Die Anrede erfolgt persönlich, sofern ein Ansprechpartner bekannt ist. Eine allgemeine Ansprache wird stets negativ bewertet, solange der Bewerbe sich nach dem Personaler hätte erkundigen können. Sollte dies nicht der Fall ist, sollte „Sehr geehrte Damen und Herren“ verwendet werden.

Einleitung

Missglücken die ersten Sätze, kann eine Zusage bereits gefährdet sein. Wichtig ist, noch keine Argumente zu nennen. Die Einleitung sollte das Interesse auf emotionaler Ebene wecken, indem das Interesse ausgedrückt wird und acuh die vorhandene Motivation veranschaulicht wird. Eine geeignete Formulierung wäre beispielsweise „An … bin ich außerordentlich interessiert.“ Auch ein persönlicher Bezug zum Empfänger kann sich positiv auswirken- Floskeln wie „Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil…“ wirken dagegen gelangweilt und vermitteln einen schlechten Eindruck.

Hauptteil

Der Hauptteil sollte den Bewerber in den Vordergrund stellen. Dieser kann beispielsweise Folgendes formulieren: „Im Folgenden möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen.“ Hier sollte für sich selbst geworben werden, allerdings stets gut begründet und nicht zu aufdringlich, da die Bewerbung sonst unglaubwürdig wirkt. Kompetenzen sollten aber durchaus in den Vordergrund gestellt werden- schließlich hat das Unternehmen bereits Interesse. Wichtig ist, die Informationen kompakt zu verpacken und keinen erzählerischen Stil zu wählen. Es soll lediglich die Frage beantwortet werden, welche Vorteile der Arbeitgeber durch die Einstellung des Bewerbers bekommen. Daher lohnt es sich stets, die Kriterien, die ein Unternehmen an die Bewerber stellt, zu verinnerlichen und die Bewerbung danach auszurichten, sofern eine Beschreibung der Stelle vorhanden ist.

Der Bewerber kann bereits vorhandene Erfahrungen in diesem Themengebiet erwähnen und erneut sein Interesse bekunden. Daraus kann der Personaler schließen, dass sich der Bewerber sehr motiviert und zielstrebig einbringen wird, um sich und das Unternehmen fortzuentwickeln. Dabei kann es durchaus von Vorteil sein, auch ein Hobby zu nennen, das man sehr engagiert betreibt.

Soziale Kompetenzen erhalten im heutigen Berufsleben immer mehr Bedeutung. Insbesondere Teamfähigkeit setzen die meisten Arbeitgeber voraus. Dies kann beispielsweise durch Nennung eines ehrenamtlichen Engagements bewiesen werden. Auch Belastbarkeit und Ausdauer gehören zu den wichtigen Eigenschaften eines Arbeitnehmers. Das wichtigste ist stets, derartige Eigenschaften auch belegen zu können- andernfalls wirkt die Bewerbung nicht authentisch.

Unternehmensbezug herstellen

In einem separaten Abschnitt sollte sich der Bewerber aktiv mit dem Unternehmen verbinden, indem er den Mehrwert begründet, den das Unternehmen durch ihn hätte. Damit belegt er auch die Bereitschaft zur Identifikation mit seinen Arbeitgeber. Je nach Stellenausschreibung können hier bspw. Gehaltsvorstellungen genannt werden.

Schluss

Im Idealfall entlässt der Schlussteil des Bewerbungsanschreibens den Personaler mit einem positiven Gefühl, sodass er sich interessiert auch den Lebenslauf anschaut. Hier können Formalitäten wie mögliche Einstiegstermine genannt werden. Der Bewerber sollte dem Unternehmen darüber hinaus folgendes mitteilen: „Ich würde mich über eine positive Antwort sowie einen Vorstellungstermin sehr freuen.“

Grußformel und Anlageverzeichnis

Es folgt abschließend ein höflicher Abschied inklusive Unterschrift sowie einer Auflistung der weiteren Anlagen, wie dem Lebenslauf oder Arbeitsnachweisen.