Der Studienkredit

Von | 30. Mai 2016

Der Studienkredit ist ein der Finanzierung eines Studiums dienende Kredit. In weiteren Sinn gehört hierzu auch der Kreditanteil der BAföG-Zahlungen, wobei dieser zinsfrei ist und die Schuldsumme auf 10 000 Euro gedeckelt wird. Voraussetzung für den Erhalt von BAföG ist, dass der Studierende und seine Eltern die vorgeschriebenen Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Sollte der geförderte Student nach seinem Hochschulabschluss nicht sofort einen Arbeitsplatz finden, kann die Rückzahlung der BAföG-Raten auf Antrag gestundet werden.

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Für dieses Entgegenkommen fallen jedoch Zinsen an. Eine weitere Besonderheit der BAföG-Förderung gegenüber gewöhnlichen Krediten besteht darin, dass die Tilgungsraten einmal im Quartal für jeweils drei Monate und nicht vierteljährlich fällig werden.

Der Studienkredit der staatlichen Förderbank

Die bekannteste und am leichtesten zugängliche Studienfinanzierung zahlt die staatliche Förderbank aus. Der monatliche Kreditbetrag ist auf 100,00 bis 650,00 Euro beschränkt, von denen die Kreditzinsen abgezogen werden. Den Kreditbetrag wählt der Empfänger des Förderdarlehens selbst, er kann ihn zu Beginn eines jeden Semesters verändern. Die eigentliche Rückzahlung des Studiendarlehens beginnt hingegen erst nach dem Ausbildungsende. Dieser Kredit ist für Antragsteller im Alter von achtzehn bis vierundvierzig Lebensjahren, die an einer staatlichen oder als gleichwertig anerkannten Hochschule eingeschrieben sind, zugänglich. Er wird auch bei Zweitstudiengängen ausgezahlt und gilt für das BAföG-Amt nicht als Einkommen. Eine Bonitätsprüfung im üblichen Sinn findet nicht statt. Die Förderbank holt lediglich eine Schufa-Auskunft ein, da sie die Kreditauszahlung verweigert, wenn der Student bereits eine Privatinsolvenz beantragt hat. Alle anderen denkbaren Negativeinträge sind hingegen ebenso wie das Einkommen für die Kreditauszahlung nicht relevant.

In der Abschlussphase können Studierende bei der bundeseigenen Förderbank einen Bildungskredit beantragen. Dieser wird in monatlichen Raten von 100.00 bis 300,00 Euro ausgezahlt, zudem steht auf Antrag ein Betrag von maximal 3600,00 Euro sofort zur Verfügung, wenn der Student dessen Verwendung für mit dem Schreiben der Hausarbeit verbundenen Kosten begründet und diese glaubhaft macht. Für die monatlichen Auszahlungen der Förderkredite an Studierende ist ein Verwendungsnachweis nicht erforderlich. Die Bank zahlt die Abschlussförderung auch zusätzlich zu einem laufenden Studienkredit aus. Die Förderkredite für das Studium und für den Abschluss sind mit variablen Zinssätzen verbunden, wobei zum Schutz des studentischen Kreditnehmers eine Zinsobergrenze festgelegt wird.

Studiendarlehen sonstiger Banken

Neben der staatlichen Förderbank haben einige Geschäftsbanken eigene Studienkreditprogramme aufgelegt. Bei diesen zahlt der Student den Kreditbetrag ebenfalls erst nach dem Ende seiner Ausbildung und einer Karenzzeit zurück. Für die Vergabe gelten aber je nach Bank strengere Bestimmungen. Zum Teil verlangen die Geschäftsbanken für die Studienfinanzierung die Bürgschaft eines Elternteils oder bei verheirateten Studierenden des Ehepartners. Zugleich prüfen sie die Schufa strenger als die staatliche Förderbank und lehnen die Kreditvergabe oft bereits bei einem weichen Negativmerkmal ab. Einige Geschäftsbanken vergeben deutlich höhere Beträge als die staatliche Förderbank.

Kreditprogramme privater Hochschulen

Während die Studiendarlehen der staatlichen Förderbank und der meisten Geschäftsbanken nur einen Teil der Studienkosten und keine Studiengebühren abdecken, fallen diese bei privaten Hochschulen extrem hoch aus und müssen aus diesem Grund ebenfalls finanziert werden. Damit ergeben sich deutlich höhere Beträge für die monatliche Kreditauszahlung als für ein Studium an staatlichen Hochschulen. Viele Privatuniversitäten bieten ihren Studierenden eigene Kreditprogramme an, die sich überwiegend auf die Vorfinanzierung der Studiengebühren und auf deren Rückzahlung nach dem erfolgreichen Abschluss der Hochschulausbildung beschränken.

Abschlusskredite staatlicher Hochschulen

Die meisten staatlichen Hochschulen verfügen über ein Kreditprogramm zur Finanzierung des Abschlusssemesters oder der beiden letzten Semester. Da hierfür nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen, entscheidet ein gemeinsames Gremium aus Lehrenden und Studierenden über die Vergabe. Die besten Chancen hat, wer dank guter Noten die Stimmen der Professoren bekommt und aufgrund eines interessanten Themas der Abschlussarbeit die Zustimmung der Studenten findet.